Dispo zum Girokonto
Wann lohnt sich ein Dispokredit - wann ein Ratenkredit
Viele Banken bieten ihren Kunden heute ein kostenloses Girokonto an. Entsprechend reagieren viele Kunden und wechseln zu einer Bank, bei der die Kontoführung kostenlos ist, ohne dabei auf die Nebenkosten zu achten.
Der Dispokredit, der für viele automatisch zum Girokonto gehört, ist der teuerste Kredit, den ein Kunde auf Dauer haben kann. Nach Untersuchungen von Stiftung Warentest bezahlen die deutschen Verbraucher im Durchschnitt etwa 11 Prozent Zinsen, wenn sie über ihr Guthaben hinaus Geld abheben. In einer Zeit, in der die Banken selbst kaum Zinsen zahlen müssen, wenn sie sich Geld beschaffen, verdienen sie mit den Dispozinsen Millionen an ihren Kunden.
Nach statistischen Erhebungen ist es jeder sechste Bankkunde, der sein Girokonto regelmäßig überzieht. Viele zahlen dabei noch deutlich höhere Zinsen als der Durchschnitt. Obwohl die Banken seit Juni 2010 den Dispozins an einen Referenzwert koppeln müssen, wenn sie die Zinsen erhöhen, ohne die Kunden zu benachrichtigen, gab es sogar in der letzten Zeit Erhöhungen. Dabei ist der Referenzwert dann der EZB-Leitzins oder der Drei-Monats-Euribor. Nun setzen die Banken die Vorgaben des Gesetzgebers um, erhöhen den Dispozins, wenn der Leitzins steigt, haben aber vergessen, von welchem Zinsniveau sie ausgehen.
Wie Verbraucher reagieren können
Teure Dispozinsen müssen nicht sein. Wer nicht ganz und gar auf den Dispo verzichten möchte – immerhin gibt es viele Kunden, die das tun – sollte die Banken nach der Höhe der Dispozinsen vergleichen und das Girokonto wechseln. Sehr niedrige Dispozinsen verlangt zum Beispiel die DKB mit aktuell nur 7,90 Prozent - direkt zur Bank. Auch andere Direktbanken liegen bei unter 10 Prozent.
Eine preiswerte Alternative zum teuren Dispo ist der Abrufkredit. Das ist ein Rahmenkredit, der ähnlich wie ein Dispo genutzt werden kann, aber nicht an die Führung des Girokontos gekoppelt ist. Abrufkredite werden nur von wenigen Banken angeboten, aber die Banken, die einen Abrufkredit im Portfolio haben, verlangen unter 10 Prozent Zinsen.
Den teuren Dispo ablösen
Selbst wer sich jetzt entschließt, einen Kontowechsel durchzuführen, kann die bestehende Kontoverbindung nur auflösen, wenn der Dispo ausgeglichen wird. Ist das mit dem normalen Einkommen kurzfristig nicht zu realisieren, bietet es sich an, den Dispo mit einem günstigen Ratenkredit abzulösen. Ist das Girokonto überzogen und ein Ende nicht in Sicht, ist eine Umschuldung mit einem günstigen Ratenkredit eine Möglichkeit, der Dispofalle zu entfliehen. Parallel sollte dann eine Bank gesucht werden, die einen akzeptablen Dispozins verlangt und bei der dann Zinsanhebungen oder Zinssenkungen für den Kunden nachvollziehbar erfolgen.
Ein Kontowechsel ist heute nicht mehr kompliziert, viele Banken bieten ihren Kunden sogar einen Wechselservice an, indem sie Checklisten und Formulare bereitstellen, die bei einem Kontowechsel benötigt werden.
Dispokredite lohnen sich nur für kurzfristige Überziehungen des Kontos, hierfür sind Dispokredite günstiger als Ratenkredite.
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